Es gibt da einen Punkt, der – glaube ich – oft für Verwirrung oder sogar
Unmut sorgt, wenn wir beginnen, uns bewusster zu werden, was wir in
unserem Leben erleben und erfahren wollen, und uns damit beschäftigen,
wie wir das für uns umsetzen können.
Und das ist die Interaktion mit anderen Menschen in kollektiven
Alltagssituationen – vor allem dann, wenn die sich nicht so gestalten,
wie wir das gerne hätten. ;-)
Viele von uns fragen sich dann: „Wie konnte es denn passieren, dass ich
in so eine unangenehme Situation gerate?“ oder: „Warum verhalten sich
'die anderen' mir gegenüber immer wieder so und so?“ usw. ... und schon
beginnt die ungeduldige, möglicherweise auch aufgebrachte Suche danach,
wie so eine Gestaltung geschehen konnte und wieso „keiner“ von „den
anderen“ auf unsere bisherigen Umsetzungen Resonanz zeigt ... Ich denke
ihr wisst, was ich meine.
Der Fokus ist dann auf der unangenehmen Situation und deren Vermeidung
(obwohl sie schon da ist), und nicht mehr bei uns selbst – und das
ungünstigerweise deshalb, weil es uns um uns selbst geht.
Es kommen dann Gedanken wie: „Hat das dann alles einen Sinn, was ich
hier mache? Eigentlich sollte mir 'so etwas' doch dann gar nicht mehr
geschehen“ ... Und aus diesem Fokus heraus fangen wir an, die
Situationen abzulehnen und sie bewusst oder unbewusst zu „bekämpfen“.
Dass das nicht funktioniert, zeigt sich dann wiederum in der Realität,
und dann scheint uns so etwas immer häufiger oder geballter zu begegnen
– weil wir unseren Fokus darauf verstärken.
Was also tun?
Nach meiner Erfahrung geht es in unserem Erleben und damit in der
Gestaltung unserer Realität nicht so sehr darum, „was“ wir konkret im
Einzelnen an Erfahrungen machen, sondern wie wir unsere Wahrnehmung in
Bezug auf unsere Erfahrungen gestalten.
Denn unsere Wahrnehmungen gestalten unsere Realität.
Daher werden 10 Menschen, die genau dieselbe unangenehme Erfahrung
machen, sie 10 Mal anders erleben, auch wenn es sicher dabei immer
wieder Übereinstimmungen gibt.
Das liegt an unseren individuellen Mustern. Sie gestalten unsere
Wahrnehmungen, und ebenso interagieren unsere Muster mit unseren
Wahrnehmungen – sie reagieren also auch auf die Veränderung unseres
Fokus. Manchmal, indem sie dann aufsteigen, wenn wir unseren Fokus
verändern, und manchmal, indem sie Widerstand zeigen – je nachdem, worum
es geht. Und hier ist der Punkt, den wir für uns wirkungsvoll nutzen können.
In meinem Beitrag geht es dabei um eine konkrete Anwendung dieser
Interaktion zwischen unseren Wahrnehmungen und unseren Mustern in
unserem Alltag. Es geht darum, in unseren Alltagssituationen unseren
Fokus bewusst wieder zu uns selbst zurückzuholen. Und dabei ist die
folgende Frage sehr wertvoll:
❤️ Wie möchte ich mich selbst in der aktuellen Situation, in der ich mich befinde, wahrnehmen, und wie möchte ich „die anderen“ wahrnehmen? ❤️
Ich finde es super wichtig, dass wir uns immer wieder klarmachen, wie
wir unser Außen wahrnehmen wollen und wie wir uns selbst in Bezug auf
unser Außen wahrnehmen wollen.
Wollen wir die Menschen, die unser Erleben mitgestalten, wirklich in irgendeiner Form abwerten? Oder uns selbst gegenüber unseren Mitmenschen? Und ist das nicht im Prinzip das
Gleiche? Und macht es gute Gefühle, sich immer wieder über irgendetwas
oder irgendwen aufzuregen? Auch wenn es dieses „interessante“ Gefühl
gibt, dass wir doch ein „Recht“ darauf haben? Und was macht
das mit unserer Wahrnehmung von uns selbst? Wie möchten wir uns selbst
wahrnehmen? Mit welcher Wahrnehmung von uns selbst fühlen wir uns wohl?
Sich darüber immer klar zu werden und damit bewusst den Fokus zu lenken
ist sooo wirkungsvoll. Denn das führt uns nach uns nach zu immer
helleren Möglichkeiten von uns selbst – ganz individuell und auch
kollektiv.
Es geht dabei ganz einfach um das eigene Wohlfühlen. ❤️
Dass wir uns immer wieder bewusst machen, was uns eigentlich wirklich gut tut, und mit
welchen Wahrnehmungen, Aktionen und Reaktionen wir uns wohlfühlen. Und
sie ggf. immer wieder anzupassen, wenn uns etwas triggert, bis wir uns
immer gelassener fühlen, egal was im Außen geschieht, einfach ganz
geduldig im Rahmen unserer Möglichkeiten, die sich durch diesen Fokus
auf das Wohlfühlen immer mehr erweitern.
Auch wenn es am Anfang möglicherweise nur Kleinigkeiten sind, die wir verändern können.
Ganz klar ist, dass wir in jeder Situation immer wieder neu die Wahl
haben, wie wir sie wahrnehmen wollen und welcher Mensch wir in dieser
Situation sein wollen. Es macht, wie oben schon erwähnt, nach meiner
Erfahrung wenig Sinn, immer wieder nach dem „Warum“ zu fragen. Denn es
führt uns nicht weiter, weil das Motiv dahinter in vielen Fällen unseren
Fokus in eine destruktive Richtung lenkt.
Es ist wirklich viel effektiver, den Fokus darauf zu richten, unsere
Wahrnehmung in Bezug auf uns selbst und „die anderen“ zu erhellen.
Und das fängt mit einer bewussten Fokusveränderung an, einfach weil wir
uns bewusst werden, dass es für uns selbst und alle Beteiligten
wohltuender ist, und wir können das Ganze natürlich wundervoll über unsere Wahrnehmung intensivieren und noch wirkungsvoller gestalten.
Es beginnt einfach mit der Entscheidung, einen
anderen Fokus einnehmen zu wollen. Und diese Entscheidung wird dich dann
immer weiter führen, wenn du dabei bleibst, sie immer wirkungsvoller
umsetzen zu wollen.
Unser Fokus ist in diesem Fall darauf gerichtet, unsere Wahrnehmung zu
der Situation positiv zu verändern und somit unser Erleben von Innen und
Außen ganzheitlich positiv zu gestalten. Und wir haben auf diese Weise
diese Situation genutzt, um unser Energiesystem weiter zu erhellen.
❤️ Juchu! ❤️
Und genau darum geht es. Denn die Wahl, wie wir das, was wir erleben,
erleben wollen, führt uns ganz sicher immer weiter zu uns selbst und in
unsere Erfüllung.
Daraus erwächst dann auch immer mehr Verständnis für unser Gegenüber,
und es bewirkt, dass wir immer mehr in die Lage kommen, hinter die
Kulissen zu schauen und wahrzunehmen, dass wir alle der gleichen
liebevollen Essenz entspringen und miteinander verbunden sind. Denn
tatsächlich trägt unsere individuelle Wahrnehmung kleinerer und größerer
Kollektive dazu bei, wie sich das Kollektiv als Ganzes wahrnimmt. Und
gleichzeitig wird uns immer bewusster, dass unsere Wahrnehmung größerer
und kleinerer Kollektive sich auch in unserem System widerspiegelt und
Resonanzen hat.
Und dann nehmen wir immer mehr die Ganzheit im Innen und Außen wahr und
sind immer motivierter, diese Ganzheit hell wahrzunehmen.
Denn das alles entspringt aus uns selbst ... ❤️
Kommentare auf der vorherigen Blick ins Licht - Website:
Kerstin(Dienstag, 09 Mai 2017 18:25)
Liebe Dagmar, herzlichen Dank für deine "Erhellungen" ;-) Hilfreich finde ich auch, wenn es mal wieder klemmt, den Zweifel. Damit meine ich den Zweifel an meiner gegenwärtigen Wahrnehmung : Was also wäre, wenn ich nur einen Bruchteil von dem wahrnehme, was ist ? Was wäre, wenn ich mich überhaupt täusche ( diese Bezeichnung hat es schon in sich "ICH täusche MICH"). Angenommen, ich sehe nur in eine bestimmte Richtung, dann sehe ich auch nur das, was ich dort vorfinden kann. Die Aussage, einfach in eine andere Richtung zu schauen, den Fokus zu ändern etc und schon wird alles besser, bleibt zwar oft genug Theorie und frommer Wunsch. Dennoch : wenn sich auch gerade nichts erhellen, erweitern, anders wahrnehmen lässt - das Bewusstsein, dass dies aber möglich WÄRE, ganz einfach, weil es DA ist,auch wenn meine Wahrnehmung sich gerade mit beeindruckender Sturheit in eine andere Richtung wendet, erleichtert mir vieles. Und übrigens auch immer wieder das Lesen deiner Ausführungen, liebe Dagmar und die Denk-und Handlungsanstöße, die sich daraus ergeben ! Herzliche Grüße Kerstin
Dagmar(Dienstag, 09 Mai 2017 19:43)
Liebe Kerstin,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und Dein tolles Feedback! ❤️
Vielen Dank auch für den Impuls, den Zweifel in dieser beschriebenen Weise zu nutzen. Das ist zum Beispiel auch dann sehr hilfreich, wenn es Überzeugungen gibt, die dafür sorgen, dass Du Deinen Fokus nicht so leicht, nur eingeschränkt oder zunächst gar nicht verändern kannst. Dann kannst Du den Zweifel dafür nutzen, Dich zu öffnen und nach Hinweisen zu suchen, die Deine festgefahrene Überzeugung aufweichen – und dadurch den Raum für einen weiteren , helleren Blick ermöglichen, der allen Beteiligten gut tut.
Liebe liebe Grüße!❤️
Dagmar
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